Work-Life-Balance
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance beinhaltet die Begriffe Arbeit (work), Leben (life) und Gleichgewicht (balance). Damit wird der Zustand zwischen dem Arbeits- und Privatleben beschrieben. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend definiert den Begriff wie folgt:
„Work-Life-Balance bedeutet eine neue, intelligente Verzahnung von Arbeits- und Privatleben vor dem Hintergrund einer veränderten und sich dynamisch verändernden Arbeits- und Lebenswelt. Betriebliche Work-Life-Balance-Maßnahmen zielen darauf ab, erfolgreiche Berufsbiografien unter Rücksichtnahme auf private, soziale, kulturelle und gesundheitliche Erfordernisse zu ermöglichen.“
Somit geht es um eine Lebensführung, welche die Balance zwischen Arbeit und Leben aufrecht hält. Das hat zur Folge, dass eine hohe Zufriedenheit und Lebensqualität im Alltag erlebt wird. Das Leben glücklich und zufrieden gestaltet wird. Aus einer Studie, die auch bei faz.net veröffentlicht wurde, geht hervor, dass viele Menschen zum Probleme haben, Beruf und Freizeit unter einen Hut zu bringen. Ca. 45 % der befragten Mitarbeiter würden demnach gerne weniger arbeiten. Wie sieht es also aus mit der Work Life Balance in der Praxis?
Work Life Balance in der Praxis
Unserer Meinung nach ist „Work-Life-Balance“ nur ein Modell. Eine Idee um die Thematik besser zu beschreiben. Nur wegen des Begriffs wird sich aber nichts ändern! Viele Menschen denen wir in unseren Seminaren, Coachings und auch in den persönlichen Begleitungen begegnen differenzieren selten zwischen Berufsstress und Privatstress. Dort ist häufig das Wochenende genauso durch getaktet wie die Arbeitswoche. „Ich muss doch…“ ist häufig die Antwort auf Frage nach dem Ausgleich.
Somit werfen wir einen Blick darauf, wie Menschen diese gesellschaftlich praktizieren? Wie die Balance statistisch vom Einzelnen umgesetzt wird? Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass dieser Bereich noch ausbaufähig ist. Aussagekräftig ist dabei der Gesundheitsmonitor.
Gesundheitsmonitor
Dieser wird jährlich von der Bertelsmann-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Barmer GEK herausgebracht. 2015 wurden diesbezüglich etwa 1000 Beschäftigte in ganz Deutschland zu „Psychosozialer Stress am Arbeitsplatz“ befragt.
- 25% der befragten Arbeitnehmer in Vollzeit teilten mit, dass sie nicht glauben, das eigene Arbeitstempo dauerhaft durchhalten zu können.
- 18 % der Befragten beschreiben, dass Sie oft die eigene Leistungsgrenze erreichen.
- 23% arbeiten ohne Pausen.
- 42% geben an, in einem Umfeld mit ständig wachsenden Leistungszielen zu arbeiten. Überforderung entsteht dort dann, wenn diese Ziele zu neuen Standards umgewandelt werden.
Ist das gelebte Work-Life-Balance? Das geht eher in die Richtung Leistungsmaximierung! Und wer bleibt mittelfristig auf der Strecke … gehen wir einen Schritt weiter:
Stressfaktor Erreichbarkeit
Eine weitere Umfrage wurde vom Beratungsinstitut Mercer gemacht. In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Rosenheim und der Technischen Universität München. Über 150 Führungskräfte in Deutschland wurden befragt und die Ergebnisse in der Studie Stressfaktor Smartphone 2015 veröffentlicht.
Dabei stellte sich heraus:
- ca. 99 % der Führungskräfte außerhalb der regulären Arbeitszeit geschäftlich erreichbar sind.
- 90 Prozent der Führungskräfte sind auch noch im Urlaub beruflich erreichbar.
- 9 von 10 der befragten Mitarbeitern fühlen sich durch ihr Smartphone und die damit verbundene Erreichbarkeit gestresst.
- Für viele ist es ein schwer steuerbarer Eingriff in die Privatsphäre.
Die Quintessenz der Studie:
Unternehmen sollten für ihre Mitarbeiter Regeln für den Umgang mit Smartphones einführen und gezielt Aufklärung zum betrieblichen Gesundheitsmanagement betreiben sollten.
Meine Praxiserfahrung:
Die Formulierung „Unternehmen sollen Regeln einführen“ ist „nett“ und trifft den Punkt. Anhand meiner Ausbildungen bekommen Firmen anteilig „Subventionen“ nach § 20b, SGB V, wenn unterstützende Präventionen bezüglich Stressmanagement und Nachhaltigkeit genutzt werden. Die Nachfrage diesbezüglich hält sich stark in Grenzen. Andere Prioritäten bezüglich Effizienz und Leistung haben Vorrang. Leistungsmaximierung steht bei vielen im Vordergrund. Meiner Meinung nach eine eher kurzfristige Ausrichtung, vor allem in Bezug auf den Faktor Mensch!
Leistungsoptimum durch Work-Life-Balance
Für jeden ist Work Life Balance etwas individuelles. Es ist der Ausgleich zwischen Leistung und Entspannung. Dadurch wird ein Leistungsoptimum erzielt. Langfristig. Für den Betroffenen, die Abteilung, das Unternehmen. Das ist eine klare Win-Win-Situation. Wie diese Situation erreicht wird? Indem Sie selbst die Verantwortung dafür übernehmen und Angebote nutzen, um das gesunde Verhältnis zwischen Arbeit und Beruf fest in Ihr Leben zu integrieren. Seminare, Bücher, Vereine, persönliche Aktivitäten und vieles mehr unterstützt Sie dabei. Bleiben Sie dran und nutzen das für Sie passende. Gerne begleiten wir Sie dabei. Hier ein Beispiel:
Seit sechs Jahren sendet ein Unternehmen Mitarbeiter auf meine EinsichT-Seminare. Alle Mitarbeiter konnten Aspekte daraus nutzen und nachhaltig in ihrem Leben zum Wohle der Work-Life-Balance umsetzen. Drei Mitarbeiter auf eine Art und Weise, die für das Unternehmen kostspielig waren und auch personelle Veränderungen mit sich zogen. Alle Mitarbeiter sind noch im Unternehmen, nur die Positionen und Arbeitszeiten haben sich teilweise stark verändert. Die erste Reaktion der Geschäftsleitung: „Dir schicken wir keine Teilnehmer mehr aufs Seminar.“ Die zweite Reaktion ging in die Richtung, dass geschätzt wurde, wieder eigenmotivierte und engagierte Mitarbeiter am „richtigen“ Arbeitsplatz zu haben. Mit einer hohen Zufriedenheit, einer geringen Krankenquote und einer starken Firmenidentifikation. Das ist Work Life Balance in Aktion, unterstützt und gefördert vom Unternehmen.
Work-Life-Balance im Privatbereich
Viele Menschen haben verlernt privat abzuschalten. Das heißt, dass sich die Verhaltensweisen der Arbeit im Privatbereich wiederfinden. Leistungsdruck beim Sport, hohe Qualitätsansprüche bei der Wohnungseinrichtung, Verbindlichkeiten und Termine um vieles unter einen Hut zu bringen. Natürlich mit dem Freizeitkalender. Damit Lücken Best möglichst genutzt sind. Nur weil diese Zeit mit „Privat“ tituliert ist, wird der Körper nicht in Balance gehen. Stress ist Stress! Egal ob der Mensch dabei beruflich oder privat unterwegs ist. Egal ob der Mensch dabei Spaß hat oder nicht! Daher prüfen Sie, wie Sie Ihren Ausgleich für sich bekommen. Ihre Balance. Ohne Ihre Balance haben Sie im Lauf der Zeit „Schlagseite“ und fahren irgendwann gegen die Wand. Und klar, dort warten schon einige …
Darum balancen Sie!
- Vielleicht, indem Sie Ihre Ansprüche runterschrauben und Ihre Freizeit hoch.
- Oder indem Sie nicht mehr, sondern einfach weniger machen.
- Vielleicht, indem Sie sich regelmäßig auf die faule Haut legen.
- Oder indem Sie wertschätzender mit sich selber umgehen.
- Vielleicht … sammeln Sie weitere Ideen und anschließend setzen Sie diese um!
Auch wir gehen in unserem Kursen genauer darauf ein.