Warum Betawellen der Tod von Alpha sind

Wie Sie zuvor erfahren konnten, denken die meisten Menschen im Bereich der Betawellen. Das heißt es wird gesorgt, gekümmert, geplant und justiert. Der Mensch organisiert alles, wägt ab, kontrolliert und denkt voraus. Er hat gerne alles fest unter Kontrolle und schaut, dass alles im Lot ist. Leistungsdruck, Profit, Zeitdruck, Qualitätskontrollen, Anspruchsdenken sowie die nächsten Ziele sind laufend im Fokus. Bloß nicht nachgeben, ewig jung bleiben, nicht einknicken. 24/7/365. Das sind Betawellen in höchster Form. Das ist Geltungsbedürfnis und Ersatzbefriedigung. Das ist Stress auf hohem Niveau. Das sind stolze 110 Prozent! Doch damit nicht genug. Das geben wir weiter an die anderen. Die Kinder in der Schule, die Kollegen bei der Arbeit, im Straßenverkehr, beim Sport, im Yoga, beim Anstehen im Supermarkt, im Radio, bei Youtube – Daumen hoch! Welcher Motor macht das lange mit? Welcher Körper? Welcher Geist?
Benommen dann die Erkenntnis, wenn nach der Schlagseite die Breitseite kommt: „Wie konnte denn das passieren?“ Hier steigt die Verbundenheit mit Gleichgesinnten. Ein: „Ich bin mit dabei“ als Entschuldigung dafür, vorher nicht bewusst nachgedacht zu haben. Verausgabt, versagt, verpeilt. Mit Vollgas an die Wand.

Wie konnte das passieren?

Die kurze Antwort: antrainierte emotionale Süchte – Verantwortung abgegeben.

Von Natur aus Alpha
Der Mensch ist von Natur aus „Alpha“. Kein Alpha-Tier sondern im Alphazustand zu Hause. Er unterstützt, er genießt, er lebt in Frieden mit sich und seiner Umgebung. Er arbeitet des Arbeitens wegen, er lacht des Lachens wegen. Der Alpha-Mensch gibt des Gebens wegen und erhält, wenn er erhält. Seine Seele verströmt was sie hat – ohne nach dem Mehrwert zu fragen, wie eine Quelle die gibt ohne danach zu fragen, ob sie das Wasser zurückbekommt. (Vergleich übernommen von Dr. Gunter Dueck, Der Mensch in artgerechter Haltung) Ein Mensch im Alpha-Bereich agiert im Einklang aus sich heraus. Bleibt seinem innersten treu und lebt danach. Ohne Wertung – einfach sein. Sprüche wie: „Mach einfach.“ „Bleib dir selber treu.“ gehören dazu. Der feste Glaube an sich – oder besser gesagt – an die innere „Führung“ wird umgesetzt, unabhängig davon was das „Außen“ darüber denkt. In der Geschichte waren das zum Beispiel Menschen wie: Gandhi, Nelson Mandela und viele mehr. Auch die Magd auf der Alm, mit Ihren roten Backen, ohne Smartphone und Zentralheizung, kann dazu gehören. Somit ist es keine Frage von Erfolg sondern davon, ob der Mensch immer wieder den Zugang zu der Denkweise der Alphawellen nutzt und danach lebt.

Der Weg zu mehr Betawellen
Wenn der Mensch beginnt abzuwägen, was er gibt, wem, wann und wieviel, beginnt er zu kalkulieren. Jetzt fragt er, wer oder was besser und wer schlechter ist. Und, ob es das wert ist. Er fragt andere, ob sie mit seiner Arbeit, mit seinem Wesen zufrieden sind. Ob alles soweit in Ordnung ist und das System so aufrecht gehalten wird. Und er fragt immer wieder. Die gleichen Fragen, manchmal sogar mehr und noch bessere. Und im Laufe der Zeit wird die Denkweise so etabliert, dass der Mensch im Außen verhaftet ist und den Fokus nach innen völlig verbaut hat. Seine ständigen Wiederholungen der gleichen Denkweisen bauen ein neuronales Betawellennetz aus und reichern es emotional an. Diese Emotionen verstärken den Drang noch mehr zu forschen und es „richtig“ zu machen. So berauscht sich der Mensch immer mehr selbst und steigert den Denkautomatismus. Steigert die emotionale Dramaturgie mit inzwischen überlebensbasierenden Gedanken wie Wut, Furcht, Angst, Neid, Konkurrenz, Frust, Stolz. Benebelt und im Rausch dieser Süchte verfolgt Beta jetzt nur noch ein Ziel –

die absolute Kontrolle und somit den Tod von Alpha.

Selbst nachts, wenn der natürliche Prozess uns in die Regeneration führt, um abzuschalten, zu erholen, bleibt Beta inzwischen aktiv. Jetzt ist der Menschen gefangen im eigenen Netz der Betawellen und grübelt, wägt ab und will alle Risiken im Griff haben. Zeit, Umgebung und Körper heißen die drei Dimensionen in denen Beta aktiv ist. Gestern – morgen, hier –  dort, besser – schlechter und der Mensch kommt nicht zur Ruhe. Das außen ist real, das innen nicht mehr zugänglich. Selbst die Erkenntnis: „eigentlich sollte ich jetzt …“ reicht nicht aus, um die Betawellen zu durchdringen und sich nach innen zu kehren. Zu stark sind die neuronalen Verbindungen, die automatisierten Gedankengänge, die über Monate hinweg trainiert wurden. Jetzt bestätigt sich:

„Die Probleme die ständig analysiert werden, können nicht innerhalb der gleichen Emotion gelöst werden, in der sie entstehen.“

Und natürlich kann auch diese Aussage gleich mit Betawellen analysieren.

Die Wiederauferstehung von Alpha

Wunder der Natur. Bleiben wir realistisch. Wer jahrelang Ratio trainiert hat und im Betawellen-Sektor unterwegs ist, wird nicht über Nacht zum Alphawellen-Mensch. Auch nicht in meinen Kursen. Und doch ist es möglich. Mit Geduld und Training im Laufe der Zeit wieder Zugang zu Alpha zu finden. Ich habe das auch geschafft, dann können Sie das erst recht! Der erste Schritt ist: Mach einfach. Ohne Wertung. „Was machen?“ fragt Beta. Nun, am analytischen Geist vorbeigehen und zum unterbewussten Geist vordringen. Im unterbewussten Geist ist all das zu Hause, was wir unzählige Male wiederholt haben, so, dass sowohl der Körper als auch das Gehirn diesen Ablauf automatisiert ausführen. Man könnte es auch das Betriebssystem nennen. Wie macht man das?

Meine Empfehlung:

Meditation. Meditationen unterstützen die Alphazustände zu aktivieren. Jetzt ist die Meditation nicht jedermanns Sache. Für manche auch „nur“ ein spirituelles Etwas. Unabhängig der Erzählungen anderer gibt es viele anerkannte Studien, die im Bereich Stressmanagement oder im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung eindeutig bewiesen haben, dass sich das neuronale Netz verändert. Schon nach kurzer Zeit, mit gewissen Übungen. Auch in hohem Alter. Das kann durch Achtsamkeitsübungen, Meditationen, Tagebuchschreiben und vielem mehr herbeigeführt werden. Einige Studien diesbezüglich habe ich im Blog aufgeführt und natürlich integriert in den Onlinekursen und meinen Seminaren. Somit hier der Tipp: Gezielt meditieren und dabei üben, die Gehirnwellen bewusst anzusteuern und in Alpha oder Theta zu bleiben. Oder Achtsamkeitsübungen welche dabei unterstützen aus dem Hamsterrad des „alten Denkens“ heraus zu kommen. Jetzt steigt die Chance, dass die natürliche Ordnung im System wieder hergestellt wird. Dass die Alphawellen wieder aktiv werden und das autonome System wieder regulieren darf. Von alleine – denn es weiß was zu tun ist und macht es auf natürliche Art und Weise, wenn die Betawellen nicht dazwischen funken. Ganz nebenbei werden dabei weitere wunderbare Aspekte erlebt, die einfach mit dazu gehören. Einfach so. Dabei gutes Gelingen auf dem Weg zu Alpha.