Autogenes Training

Eine weitere Möglichkeit innere Ruhe und Entspannung zu bekommen ist durch autogenes Training. Diese Entspannungsmethode nutzt Autosuggestion, um entspannte Zustände zu erreichen und zu erhalten. Der Berliner Arzt Johannes Heinrich Schultz begründete die Methode in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Dabei nutzte er unter anderem Aspekte der Hypnose. Seitdem wird die Methode in vielen Bereichen angewandt. Inzwischen gibt es zahlreiche wissenschaftliche Studien die beweisen, dass autogenes Training tatsächlich funktioniert! Das ist doch eine gute Basis für all jene, welche mehr Entspannung und innere Ruhe in ihren Alltag integrieren möchten.

Anwendung:

Die Methoden werden vielfältig eingestetzt. Zum Beispiel wenn sich Hektik und Stress breit macht. Oder als Vorbeugungsmaßnahme gegen das Burnout-Syndrom. Bei Flugangst, phobischen Reaktionen und psychosomatischen Erkrankungen kommt es zum Einsatz. Nach der Arbeit, um besser abschalten zu können. Abends zum besseren Einschlafen und bei Schlafstörungen. Mit etwas Übung und unterstützender Anleitung können Sie die Rituale leicht in den Alltag integrieren. Dabei konzentriert man sich auf körperliche Funktionen, welche mit einem niedrigen Stress-Level einhergehen. Die physischen Übungen und Autosuggestionen unterstützen den Prozess positiv. Wie sieht das im Details aus?

Wie funktioniert Autogenes Training?

Es startet damit, den Körper in eine ruhige Körperhaltung zu führen und die Muskeln zu entspannen. Hypnothische Sprachmuster werden als formelhafte Redewendungen genutzt. Diese gelangen an das Unterbewusstsein und unterstützen tiefgreifende Veränderungsprozesse. Kurze, formelhafte Vorstellungen werden immer wieder aufmerksam im Geiste formuliert. Ganz banal gesagt: es funktioniert.

Die einfache Version des Trainings besteht aus sieben aufeinanderfolgenden Übungen. Suggestionen in Form von einfachen und kurzen Sätzen sind Bestandteil der Übungen. Hier ein Beispiel:

Übung:

  1. Das bewusste Erleben der Ruhe leitet die Entspannung ein und stärkt die Konzentration. Vorm geistigen Auge entwerfen Sie die Autosuggestion: „Ich bin ganz ruhig. Nichts kann mich stören.“
  2. Das Wahrnehmen der Schwere lässt die Muskulatur leicht erschlaffen. Gedanklich lassen Sie die Suggestion erscheinen: „Die Arme und Beine sind schwer.“
  3. Um die Körpertemperatur steigen zu lassen und die Durchblutung zu verbessern wird die Aufmerksamkeit auf die Wärme gerichtet. Autosuggestion: „Die Arme und Beine sind warm.“
  4. Die bewusste Bauchatmung vertieft die innere Ruhe. Sagen Sie sich: „Mein Atem fließt ruhig und gleichmäßig.“
  5. Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf das Sonnengeflecht (Zentrum des Bauches), um den Magen, innere Organe und den Darm zu entspannen. Visualisieren Sie dabei die Wörter: „Mein Leib wird strömend warm.“
  6. Fokussierung auf das Herz, um den Blutdruck dauerhaft zu regulieren. Stellen Sie sich den Wortlaut vor: „Mein Herz schlägt ruhig und gleichmäßig.“
  7. Bewusste Konzentration auf die Stirn, das entspannt die Gesichtsmuskeln und steigert die Konzentration. „Der Kopf ist klar, die Stirn ist kühl.“ lautet hier die Suggestion.

Zum Schluss der Übung sagen Sie sich: „Arme fest! Tief Luft holen! Augen auf!“ Jetzt dehnen und strecken Sie sich genüsslich und beenden damit die Übungsphase. Verlassen Sie den tranceähnlichen Zustand und kommen wieder völlig im „Hier und Jetzt“ an. Stehen Sie auf und trinken Sie einen Schluck Wasser.

Erlernen und in den Alltag integrieren:

Am besten erlernen Sie das Autogene Training zu Beginn unter Anleitung. Das kann anhand einer CD sein oder eines Workshops (bei uns stellenweise im EinsichT-Kurs integriert und im Onlinekurs „Meditation im Alltag“). Finden Sie das für Sie Passende. Nach etwas Übung wissen Sie wie es geht und können es immer wieder leicht in Ihrem Alltag integrieren.  So profitieren Sie von Ihren Autosuggestionen, deren Auswirkungen und gehen anders durch den Tag und die Nacht. Viel Spaß bei der Umsetzung.